Das computergesteuerte 16"-Aluminium-Dobson:

Gesamtplan

Gallia est omnis divisa in partes tres..... 

Nee, eigentlich geht es hier ja um ein Dobson und das zerfällt eher in zwei (grobe) Teile:

Die azimutale Plattform (den Montierungsfuß)
Den Tubus (die Optik halt)

Die azimutale Plattform wiederrum besteht aus einer 

Standplattform mit drei Füßen und dem azimutalen Schrittmotorantrieb
Und der drehbaren Bühne, auf der die Tubusmontierung sitzt

Der Tubus besteht aus

Der Spiegelzelle mit dem Hauptspiegel und den Laufrädern 
Dem Tubusgestänge
Der Okularzelle mit Fangspiegel und Okularauszug


Die Optik:

Die Optik stammt aus einem Meade Starfinder 16" f4,5 . Der Hauptspiegel hat somit einen Durchmesser von 406 mm und eine Brennweite 1830 mm. Der Hauptspiegel wiegt samt Hauptspiegelzelle etwa 13,2 kg und ist mit Abstand das schwerste Teil am ganzen Teleskop (das ist schon ein riesiges Stück Glas). Der Fangspiegel hat 4" Durchmesser (etwas 10 cm) und ist etwas überdimensioniert für rein visuelles Arbeiten. 

Die Hauptspiegelzelle ("mirror box"):

Das gesamte Teleskop muß um die Optik herumkonstruiert werden, den diese gibt die festen Werte wie Gewicht und Brennweite vor. Der Hauptspiegel samt Halterfühlt sich am wohlsten in einer kastenförmigen Hauptspiegelzelle aus Aluminiumwinkeln (52 cm x 52 cm x 20 cm), die über 8 Alubleche an den Ecken verwindungssteif verschraubt sind. An der Seite sitzen zwei halbkreisförmige Alulaufräder mit 60 cm Durchmesser. An der Oberseite wird das Tubusgestänge angebracht. Als Lichtschutz dienen Plexiglasscheiben, die innen mit schwarzem Filz beklebt sind. 

An der Unterseite sind vier Standfüßchen angebracht, damit beim Transport die empfindlichen Teile der Hauptspiegelhalterung und der 12V-Lüfter keinen Bodenkontakt haben. Auf der Oberseite ist ein kreisförmig durchbrochenes Blech angebracht, auf dem beim Transport die Okularzelle fixiert wird.

Die Aluminium-Box wiegt ohne Spiegel schlappe 5 kg und damit deutlich leichter als alle Holzkonstruktionen.

Das Tubusgestänge ("truss tube"):

Als Tubusgestänge kommen 20x20x2,5mm Aluvierkante zum Einsatz, die über verzinkte Stahlwinkel mit Spiegelzelle und Okularzelle verbunden werden. Die Vierkante sind extrem leicht und trotzdem steif. Die 15x15mm Vierkante sind mir eindeutig zu wabblig vorgekommen. Beim Einsatz ein schwereren Hauptspiegel kann man aber dementsprechend schwerere Teile verwenden.

Die Okularzelle:

Die Okluarzelle besteht aus zwei Aluminiumringen, die mit einem Laser aus 3mm Alublech ausgeschnitten werden. Auf diesen Ringen werden 8+1 Aluvierkante (20x20) zu einem Käfig verschraubt. Zwischen zwei Stangen wird der Okularauszug befestigt. 

Die azimutale Plattform:

Der Standfuß der Plattform besteht aus einem 3 mm Alublech, an das zur Verstärkung am Rand Aluvierkante angeschraubt sind. An der Unterseite sind drei Blechfüße für den irdischen Kontakt angeschraubt. Direkt über diesen befinden sich drei Kugellager, von denen eines fix mit dem Schrittmotorgetriebe verbunden ist. 

Auf diesen drei Kugellagern sitzt als Plattform ein weiteres verstärktes Blech. Beide Bleche sind über eine massive kugellagerverstärkte Achse miteinander verbunden. Die Lager für die Kugellager sowie die Kugellager habe ich bei Conrad bestellt, da diese hochwertige 22 mm Modellkugellager und perfekt passende Lagerblöcke anbieten. Die kann ich so keinesfalls selber herstellen. Die Lagerblöcke ermöglichen eine leichte und achsgenaue Befestigung der Kugellager. 

Auf der beweglichen Plattform sitzt auf einem Aufbau aus Aluvierkanten (20x20x3) der zweite Schrittmotorantrieb. Auf oder an insgesamt sechs Kugellagern (eines Antrieb) laufen die 60cm-Aluhöhenräder, um die der gesamte 2m-Tubus gedreht wird. 

Die Elektronik:

Alles darüber steht bei Mel Bartels:

http://zebu.uoregon.edu/~mbartels/altaz/altaz.html

Die Schrittmotoren und Getriebe:

Als Schrittmotoren kommen hundsgewöhnliche unipolare 6-Strang-Schrittmotoren zum Einsatz. Meine habe ich aus dem Conrad-Restpostenkatalog für 1,95 DM das Stück bekommen. Als Getriebe kommen flache Getriebe von Farnell (gibt es teurer auch bei R+S) zum Einsatz. Die den Getrieben beliegenden Motorritzel habe ich für die Motorachse passend aufgebohrt und mit UHU Endfest fixiert. Geht tadellos, aber wer hier schlampt, darf gleich mal neue Getriebe und Motoren bestellen....

Zusammen mit dem Getriebe entwickelt der Antrieb genug Kraft. Meine azimutale Plattform hat den ersten Test mit 25 kg Zulast bei 2° Schwenkgeschwindigkeit tadellos bestanden. Der Tubus ist natürlich schwieriger zu handeln, da er perfekt ausbalanciert werden sollte. Aber selbst ohne perfekte Ausbalancierung kann ich den Tubus direkt am Kugellager mit einem Finger bewegen.

 

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