Beobachtungsbericht des Sommerhimmels mit dem 16"-Aluminiumdobson


Ort: Nordschwarzwald
Instrument: Aluminum-16"-Dobson mit Dob Driver II
Okulare+Filter: Vixen LVW22,LVW8,Pentax XL 5,2, OIII+Graufilter
Atmosphäre: Grenzgröße im Zenit 4,5 mag

Hallo Beobachter,

endlich hatte ich wieder etwas Zeit zum Beobachten. Das Wetter war zwar sehr dunstig, aber das sind ja meist die besten Bedingungen für die Planeten. Zudem wollte ich endlich wissen, ob der Selbstbaudobs eine "angemesse" Optik hat. Der verwendete 16"-Meade-Spiegel
hat ja eine gewisse "Serienstreuung". Die Motorisierung mit dem Dob Driver II macht Spaß, auch wenn die Nachführgenauigkeit aufgrund meiner mies angeflanschten Getriebe nur bedingt funktioniert (drehwinkelabhängiges Getriebespiel), aber da kann der DDII nix dafür. Das wird als nächstes geändert.

Angefangen in den sich langsam verabschiedenden Sommersternbildern:

M57 und M13 zum warmsehen. Der Spiegel noch nicht ausgekühlt, die Augen noch nicht dunkeladaptiert eher
enttäuschend, aber M13 natürlich voll aufgelöst (kein Wunder bei genug Öffnung). Rüber zu M27 schon besser. Mit weit ausladenden "Ohren" (OIII-Filter) beidseitig der Hantel. Feinere Strukturen konnte ich nicht ausmachen. Noch ein sehnsüchtiger Blick auf den Cirrus mit OIII im LVW22. Immer noch eines der schönsten Objekte am Himmel.

Rüber zu Pegasus. Angefangen mit M15 mit dem LVW22. Unglaublich der Anblick des sehr konzentrierten Haufens nadelfeiner Lichtpunkte. Weiter zu NGC7331. Eigentlich hatte ich es auf die kleinen Nachbargalaxien abgesehen, aber bei dem Dunst war das aussichtslos. Selbst die Hauptgalaxie blieb strukturlos, zwar mit stellarem Kern, aber das war es auch schon. Galaxienspechteln konnte ich mir also abschminken. Kurz bei NGC891 nachgesehen, die ich kaum gefunden habe, so schwach war sie sichtbar. Siehste.
M31 dagegen ist immer prächtig mit den Staubbändern und den Begleitern im LVW22, aber natürlich war hier auch nichts außergewöhnliches zu holen. Ok, ok, keine Galaxien mehr.....

Dann habe ich ein bißchen in Cassiopeia herumgestochert und im Fuhrmann die Sternhaufen M36-38 und NGC1907 angeschaut. Besonders NGC1907 und M38 in einem Bildfeld sehen sehr reizvoll aus.

Dann ging es zu Saturn, der sich jetzt hoch genug über den Horizont erhoben hatte. Das LVW22 rein: ..... Saturn blendend hell mit der gut sichtbaren Cassiniteilung von vielen Lichtpünktchen umgeben, schade ich habe die Mondstellungen nicht parat. Auf der Oberfläche ist schon die braune Farbe sichtbar. Ruckzuck bin ich auf das LVW 8mm umgestiegen und immer noch (x228) ist Saturn knackscharf, aber wirklich zu hell, ich habe meinen Graufilter reingemacht, was dem Kontrast sehr zu gute kam.....
Daher habe ich sofort auf das Pentax XL 5,2 mm reingemacht.
Jawohl, bei 350-fach ist Saturn auch noch sehr scharf, die Cassiniteilung ist ständig sichtbar. Wunderbar das weissliche Äquatorialband mit dem darüberliegenden braunen Band. Der Schatten der Ringe auf dem Planeten und des Planeten auf den hinteren Ringteil sind sichtbar.
Die Encke-Teilung vermeint ich kurz aufblitzen zu sehen, aber das kann natürlich Einbildung sein. Zumindest hält der "billige" Meade-Spiegel, was ich mir versprochen habe. Auf eine vor-Ort-Kollimation hatte ich großzügig verzichtet. Die scheint das Teleskop von selbst zu halten. Beim nächsten Mal ist Saturn mit der Webcam Vesta Pro "dran".

0:30 Uhr, Mist morgen ist Arbeit angesagt, also abgebaut. Latürnich ist inzwischen der Dunst verschwunden und die Bedingungen haben sich drastisch verbessert....
Beim nächsten Mal, den schon lugt Orion über der Horizont und ich will endlich den Orionnebel mit 16" sehen...